Einst lebte sie ihre Kreativität auf vielen, vielen Seiten von noch mehr Bullet Journals aus. Heute gestaltet sie Markenauftritte, Kataloge, Magazine und Webseiten namhafter Unternehmen. Dazwischen liegen knapp drei Jahre. Oder anders ausgedrückt: eine fast fertige Ausbildung zur Medienfachfrau mit Schwerpunkt Grafik, Print, Publishing & audiovisuelle Medien bei die3. Was Laura (22) an ihrem Beruf gefällt und welche Eigenschaften sie bei einem Grafikdesigner für unverzichtbar hält, erzählt sie im Interview.

Was fasziniert dich an dem Beruf des Grafikdesigners?
Hinter jeder fertigen Werbemaßnahme steckt ein Prozess mit vielen unterschiedlichen Aufgaben. Der Weg von der ersten Ideenfindung bis hin zur fertigen Gestaltung ist unheimlich spannend. Es fasziniert mich außerdem immer wieder, wie viele Möglichkeiten dieser Beruf bietet. Man kann sich in so viele Richtungen weiterentwickeln und spezialisieren – zum Beispiel auf Videos, 3D-Grafik oder Editorial Design.

Warum hast du dich für eine Lehre zur Grafikdesignerin entschieden?
Ich habe mich zuvor über ein Studium an der Fachhochschule informiert und dabei bemerkt, dass eine Lehre  besser zu mir passt. Das Studium ist mir persönlich etwas zu theoretisch. Ich wollte lieber direkt in der Arbeitswelt starten und praxisnah bzw. on the job lernen.  

Welche Tätigkeiten übernimmst du bei die3?
Meine Aufgaben sind so vielfältig, dass ich hier gar nicht alle aufzählen kann. Vom ersten Brainstorming bis hin zur finalen Aufbereitung der Druckdaten ist alles dabei. Das Schöne bei die3 ist, dass ich von Anfang an in Projekte eingebunden wurde. Ich arbeite an Brandings, Rebrandings und Kampagnen mit. Im Bereich Editorial Design gestalte ich Magazine und Kataloge, zum Beispiel für Zumtobel. Ich kreiere aber auch Websites, schneide Videos, erstelle Animationen für Präsentationen, Storys und Beiträge für Instagram und noch ganz viel mehr.

Gibt es ein Lieblingsprojekt?
Eines meiner Herzensprojekte ist VMOBIL. Ich bin selbst Nutzerin und daher ohnehin schon sehr nah an der Marke und den Angeboten. Es ist ein schönes Gefühl, wenn einem die eigenen Designs im Alltag begegnen. Wenn ich zum Beispiel in einen Zug einsteige, für den ich die Außenbeklebung erstellt habe, bin ich schon stolz auf mich. Etwas geschaffen zu haben, was so viele Menschen tagtäglich sehen und erleben, ist wirklich einzigartig.

Laura und Mario im Gespräch. Sie stimmen gemeinsam Farben ab.

Bei die3 haben wir viele Kunden aus dem Business-to-Business-Bereich – also Unternehmen, die keine Endkunden, sondern andere Unternehmen mit spezialisierten Fachleuten als Kunden haben. Wie ist das für dich?
Man erhält dadurch Einblicke, die einem als Laie üblicherweise verborgen bleiben. Dazu gehören zum Beispiel spezifische Technologien oder Maschinen, mit denen sich nur die Wenigsten auskennen. Für solche Kunden zu arbeiten bedeutet natürlich auch, sich in komplexe Themen „reinzufuchsen“. Das ist ungemein spannend. Und auch herausfordernd. Aber in erste Linie spannend.  

Wie empfindest du die Konkurrenz durch Künstliche Intelligenzen wie chatGPT oder DALL-E? Fühlst du dich von ihnen bedroht?
Nein, überhaupt nicht. Wenn Kunden zu uns kommen, wissen sie oft noch gar nicht, was sie überhaupt brauchen. Hier kommen wir als Werbeagentur mit unserer Beratungskompetenz ins Spiel. Man kann einer KI natürlich sagen: Liefere mir ein Bild oder einen Text zum Thema XY. Aber auch dafür muss man bereits wissen, was man sucht. Persönlich glaube und hoffe ich, dass die Künstliche Intelligenz uns in Zukunft einige, rein technische Arbeiten abnehmen kann und uns damit mehr Zeit für die konzeptionelle, kreative Arbeit ermöglicht.

Welche Eigenschaften sollte ein Grafikdesigner deiner Meinung nach unbedingt mitbringen?
Der ideale Grafikdesigner ist für mich ein Kreativling mit Leidenschaft für Genauigkeit. Das Klischee vom chaotischen Künstlertyp ist  nur die halbe Wahrheit. Man muss einfach wissen, wann man kreativ „losspinnen darf“ und wann man fast schon pedantisch zu sein hat. Außerdem ganz wichtig: die Bereitschaft, Neues zu lernen – vor allem, wenn es um Programme und Tools geht. Denn davon gibt es nicht nur sehr viele, sondern auch stetig neue. Hier sollte man immer möglichst up-to-date bleiben.  

Was ist für dich die größte Herausforderung im Grafikdesign?
Design ist etwas, zu dem jeder eine Meinung hat. Diese muss weder fundiert noch argumentiert sein, sondern ist vielfach einfach Geschmacksache. Feedback wie „Es gefällt mir nicht, aber ich kann nicht genau erklären, warum“, ist keine Seltenheit. Zum Glück lässt sich aber mit Einfühlungsvermögen und Empathie sehr viel nachvollziehen. Und wenn man mit Kunden schon so viele Jahre zusammenarbeitet wie wir, dann versteht man sich meist auch ohne detailliertes Feedback.

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